Winter

Fotografie bedeutete für Max Baur „Lichtbildnerei“ beziehungsweise im wahrsten Sinne des Wortes das „zeichnen mit Licht“ – ausdrücklich nannte er sein fotografisches Atelier „Lichtbildwerkstatt“. Natürliche Effekte, die mit dem Sonnenlicht, Wolkengebilden sowie mit Sträuchern und Blüten zu erzielen waren, setzte er gekonnt als Staffageelement ein. Sein Perfektionismus verlangte ihm einen langen Atem ab. Nicht selten musste er geduldig um eine einzige Aufnahme ringen. Berichten zufolge kam es vor, dass er stundenlang auf den perfekten Auslösemoment wartete, in dem Licht und Komposition für ihn stimmig waren und seiner gedanklichen Bildidee entsprachen; oder er bei schönem Wetter alles andere stehen und liegen ließ, um mit der Kamera loszuziehen.
Judith Granzow
Leiterin der fotografischen Sammlung am Potsdam-Museum, 2018